Der rechtssichere Umgang mit Altsystemen aus Fusionen, Übernahmen und Carve-Outs

Emanuel Böminghaus, Legacy System Experte, Geschäftsführer AvenDATA

Emanuel Böminghaus

Legacy System Experte
Geschäftsführer AvenDATA
Fusionen, Übernahmen und Carve-Outs bringen nicht nur strategische und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich – sie haben auch massive Auswirkungen auf die IT-Landschaft. In vielen Fällen treffen unterschiedliche Systemwelten aufeinander: verschiedene ERP-Plattformen, eigenentwickelte Tools, veraltete Branchenlösungen, historisch gewachsene Datenbanken.
Die Folge: heterogene Altsysteme, die aus rechtlichen Gründen weitergeführt werden müssen, technisch jedoch nicht mehr in die neue Zielstruktur passen. Wer diese Systeme nicht strukturiert abwickelt, riskiert nicht nur unnötige Kosten, sondern auch rechtliche und organisatorische Probleme. Eine professionelle Archivierung ist in solchen Fällen der Schlüssel zu einer sauberen und revisionssicheren Übergangsphase – ganz gleich, ob es sich um eine vollständige Übernahme oder einen gezielten Carve-Out handelt.

M&A-Transaktionen und Carve-Outs erzeugen IT-Komplexität

In der Realität einer M&A-Transaktion oder eines Carve-Outs werden oft ganze Unternehmen, Geschäftsbereiche oder Produktlinien veräußert – inklusive ihrer IT-Systeme. Das bedeutet: Altsysteme mit teils jahrzehntealten Strukturen müssen vorgehalten, geprüft und bewertet werden – unabhängig davon, ob sie langfristig weitergeführt oder abgelöst werden.
Gerade bei Carve-Outs entsteht häufig eine besondere Drucksituation: Käufer und Verkäufer müssen in kurzer Zeit regeln, wie mit den Datenbeständen und Altanwendungen umgegangen wird – sowohl technisch als auch rechtlich. Ohne klare Archivierungsstrategie drohen Datenverlust, Zugriffskonflikte oder ungeklärte Verantwortlichkeiten.

Risiken bei der Stilllegung ohne Archivierung

Wer ein Altsystem nach einem Carve-Out oder einer Übernahme einfach deaktiviert, ohne die Daten zuvor strukturiert zu archivieren, läuft Gefahr, gesetzliche Pflichten zu verletzen. Besonders relevant sind:
  • Aufbewahrungspflichten nach HGB, AO, GoBD oder IFRS
  • Datenschutzrechtliche Anforderungen an Verfügbarkeit, Integrität und Löschung personenbezogener Daten
  • Nachweispflichten gegenüber Wirtschaftsprüfern oder Aufsichtsbehörden
  • Technische Risiken durch nicht mehr wartbare oder verwaiste Altsysteme
Ein häufiger Fehler besteht darin, sich auf Datenbank-Backups zu verlassen oder einzelne Systembestandteile manuell zu sichern – ohne zu prüfen, ob die Daten später noch auswertbar, interpretierbar und revisionssicher abrufbar sind.

Archivierung als Lösung für Altsysteme nach einem Carve-Out

Eine professionelle Archivierungslösung ermöglicht es, Altsysteme vollständig und rechtssicher stillzulegen, ohne auf den Zugriff auf historische Daten verzichten zu müssen. Relevante Informationen werden extrahiert, konsolidiert und in eine revisionssichere Archivumgebung überführt.
Gerade bei Carve-Outs, bei denen die Systemverantwortung auf einen neuen Eigentümer übergeht, ist dies von besonderer Bedeutung. Käufer erhalten Zugriff auf die benötigten Daten, ohne das technische Altgerät weiterbetreiben zu müssen. Verkäufer wiederum können nachweisen, dass alle Pflichten erfüllt und die Altsysteme ordnungsgemäß übergeben wurden.

Rechtssicherheit für Käufer und Verkäufer

Auch aus rechtlicher Sicht bringt die Archivierung von Altsystemen im Rahmen von M&A-Prozessen und Carve-Outs entscheidende Vorteile: Käufer erhalten ein dokumentiertes, strukturiertes Archiv, das ihnen die Pflichterfüllung erleichtert – insbesondere bei steuerlichen oder regulatorischen Anforderungen. Verkäufer sichern sich durch eine saubere Archivierung gegen spätere Rückfragen, Streitigkeiten oder Auskunftspflichten ab.
Ein archiviertes Altsystem kann dabei auch explizit Bestandteil der Carve-Out-Vereinbarung sein – beispielsweise zur Übergabe definierter Datenbestände in revisionssicherer Form, ohne Zugriff auf das ursprüngliche System gewähren zu müssen.

Fazit: Archivierung gehört in jedes IT-Konzept bei M&A und Carve-Outs

Wer im Rahmen einer Fusion, Übernahme oder eines Carve-Outs über IT-Integration spricht, muss auch über Archivierung sprechen. Denn nur durch die strukturierte Stilllegung von Altsystemen lassen sich Risiken reduzieren, rechtliche Anforderungen erfüllen und IT-Komplexität nachhaltig senken.
Archivierung ist kein nachgelagerter Zusatzaufwand, sondern eine zentrale Maßnahme zur rechtssicheren Trennung von Alt und Neu – für Käufer, Verkäufer und alle Beteiligten.
Deshalb gilt: Wer rechtssicher und effizient mit Altsystemen im Zuge von Fusionen, Übernahmen oder Carve-Outs umgehen will, sollte sich frühzeitig professionelle Unterstützung sichern. AvenDATA verfügt über mehr als 17 Jahre Erfahrung in der Archivierung komplexer Altsysteme – branchenübergreifend, international und mit höchstem Anspruch an Rechtssicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Mit unserer spezialisierten Lösung unterstützen wir Unternehmen dabei, Altanwendungen strukturiert stillzulegen und gleichzeitig den vollständigen Zugriff auf alle relevanten Daten sicherzustellen.

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