SAP Carve-Out: Definition, Prozess, Vorteile
Emanuel Böminghaus
Geschäftsführer AvenDATA
Strategische Systemtrennung und Archivierung mit AvenDATA
Was ist ein SAP Carve-Out?
- Unternehmensverkäufe oder -ausgliederungen (Divestments)
- Mergers & Acquisitions (M&A)
- Umstrukturierungen oder Holding-Strategien
- Technologische Neuausrichtung (z. B. Migration zu SAP S/4HANA)
Der Ablauf eines SAP Carve-Outs – Schritt für Schritt
1. Initiierung und Planung
- Definition des Projektumfangs: Welche Einheiten oder Module sollen ausgegliedert werden?
- Analyse von Abhängigkeiten wischen Prozessen, Daten und Systemkomponenten.
- Stakeholder-Management und Governance-Strukturen festlegen.
- Berücksichtigung rechtlicher, steuerlicher und compliance-relevanter Rahmenbedingungen.
2. Business Blueprint & Zielbild
- Erstellung eines detaillierten Blueprints der betroffenen Geschäftsprozesse und Datenflüsse.
- Identifikation von Prozessen, die angepasst oder neu definiert werden müssen.
- Definition der Systemgrenzen, Zielarchitektur und Übergabepunkte.
3. Systemanalyse & technisches Design
- Tiefgehende Analyse der bestehenden SAP-Landschaft (inkl. Schnittstellen, Customizing, Add-ons).
- Erstellung eines Migrationskonzepts inklusive Datenextraktion, Transformation und Ladeprozesse (ETL).
- Planung der Zwischenschritte wie Übergangsmandanten, Testsysteme oder temporäre Interfaces.
4. Datenmigration & Archivierung
- Relevante operative Daten werden migriert – historische oder nicht mehr benötigte Daten werden archiviert.
- Revisionssichere Archivierung mit AvenDATA ViewBox: ermöglicht Zugriff auf Altdaten auch nach der Stilllegung des Systems.
- Löschung sensibler Daten (wenn erforderlich) nach Datenschutzvorgaben (DSGVO, HIPAA etc.).
5. Testphasen (funktional und technisch)
- Durchführung von Tests, Integrationstests und User-Acceptance-Tests (UAT).
- Validierung der Datenqualität und Systemintegrität.
- Abstimmung mit Fachabteilungen und Endanwendern.
6. Go-Live & Monitoring
- Kontrollierte Durchführung der Produktivsetzung.
- Echtzeit-Überwachung des Live-Betriebs.
- Einführung von Supportstrukturen für das neue System bzw. den Carve-Out-Bereich.
7. Post-Carve-Out-Optimierung
- Nacharbeiten in Konfiguration und Prozessanpassung.
- Schulungen und Anpassungen in Reporting, Buchhaltung, Controlling.
- Start des Decommissioning-Prozesses für das Alt-System.
SAP-Teil-Systemstilllegung (Decommissioning): Der nächste logische Schritt
1. Post-Carve-Out-Assessment
- Bewertung: Welche SAP-Komponenten werden nicht mehr benötigt?
- Risikoanalyse: Welche Daten müssen zugänglich bleiben, welche können gelöscht werden?
- Entscheidung über Archivierungsstrategie vs. Restnutzung.
2. Datenvalidierung und Migration
- Sicherstellung, dass alle benötigten Daten bereits migriert oder archiviert sind.
- Abgleich mit gesetzlichen Aufbewahrungsfristen (z. B. HGB, AO, SOX).
3. Kostensenkung und Ressourcenoptimierung
- Reduktion von Lizenz- und Wartungskosten.
- Entlastung der IT-Abteilung durch Wegfall von Systempflege, Backups und Monitoring.
- Freisetzung von Speicherplatz und Serverkapazitäten.
4. Beseitigung von Sicherheitsrisiken
- Alte SAP-Systeme sind oft nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt.
- Deaktivierung schützt vor Angriffsflächen in der IT-Infrastruktur.
- Einhaltung moderner Datenschutz- und Sicherheitsstandards.
5. Archivierung mit AvenDATA ViewBox
- Vollständiger Zugriff auf historische Daten – auch nach Systemstilllegung.
- Webbasierte, revisionssichere Archivlösung.
- Multi-System-Zugriff, rollenbasierte Rechtevergabe, Audit-Logs und Exportfunktionen.
Fazit:
- Reduzierte Komplexität
- Erfüllung aller Compliance-Vorgaben
- Reduzierte IT-Kosten
- Zukunftsfähige Systemarchitektur
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